Bei KM10 meint der rechte Oberschenkel vermelden zu müssen, dass die Strecke für ihn heute wohl was zu lang sein könnte. Aber so schnell lässt man sich ja nicht einschüchtern. Die erste Hälfte ist in Bezug auf die erhoffte Traumzeit voll im Soll. Doch bei KM26 dann die erste Gehpause. Zwar nur kurz, doch der Knacks ist da. Will man sich das wirklich antun? Noch 16km lang Quälerei!? Trotzdem finde ich wieder in den Laufschritt zurück und bei KM30 bin ich immer noch knapp unter der gewünschten Zwischenzeit. Doch ab dann geht es nur noch im Wechsel: ca. 2km laufen, 50m gehen, 2km laufen... Selbst Cola wird konsumiert, irgendwie muss man ja Körper & Geist bei Laune halten. Ich nehme sogar noch die Spendenmatte in Angriff, für die ich doch bestimmt 5m Umweg laufen muss. Dann endlich die Deutzerbrücke. Auch diese gehend und laufend hoch. Die Zuschauer feuern einen an und selbst überholende LäuferInnen muntern einen auf, dass es doch nicht mehr weit ist.

Der Scheitelpunkt ist erreicht, ab hier sind es nur noch einige hundert Meter. Jetzt leben die Beine nochmal auf und geben den letzten Rest. Endlich, das Ziel! Der Blick auf die Bruttozeit ist schon ungläubig, aber die Nettozeit haut mich dann doch fast um (bei den schweren Beinen auch nicht wirklich schwierig...): persönliche Bestzeit trotz der vielen Gehpassagen noch um 1:30 Min. verbessert.

Bin ich zu schnell angegangen? Ich glaube nicht. Bei meinen schnelleren Läufen (10km, HM) habe ich nach 10km keine Probleme mit dem rechten Oberschenkel gehabt. Es lief nur einfach nicht so rund wie beim letzten Mal. Wer weiß, vielleicht sieht beim nächsten Marathon schon wieder alles ganz anders aus.