Rückenwindläufe sind wie jedes Jahr in Dormagen garantiert. Aber leider nicht für alle. Und so glich der Wettkampf in Dormagen aufgrund des sehr starken, sehr böigen und von einem Moment auf den anderen drehenden Windes einer Glückslotterie. Einige Aktive konnten ihre Freude kaum fassen, weil sie das Glück hatten bei gerade noch zulässigem Rückenwind zu Bestleistungen über 100 m zu sprinten. Andere dagegen liefen gegen eine Wand und waren deprimiert. Wie schnell sich der Wind änderte, zeigt die Tatsache, dass bei den 100 m Vorläufen der Männer im ersten Lauf 1,7 m/sec Gegenwind und gleich im zweiten Vorlauf 2,9 m/sec Rückenwind gemessen wurde. Aber so ist er nunmal, der diesjährige deutsche Sommer. Und als dann auch noch im Verlaufe des Nachmittags dicke Regenwolken eine merkliche Abkühlung brachten und der Ausfall der elektronischen Zeitmessung zu einer Zeitplanverzögerung von mehr als einer Stunde dazu kam, sank die Stimmung gegen Null und der überwiegende Teil aller anwesenden Athleten verzichtete auf einen Start über 200 m.

Für unsere Aktiven können wir folgende Bilanz ziehen. Die 2,9 m/sec Rückenwind nutzte Christoph Hansen und flog zum ersten Mal in seiner "Karriere" unter 11 Sekunden: 10,98 sec. Leider des Guten zuviel um bestenlistenfähig zu sein. Im nächsten Vorlauf schraubte Niclas Kruff bei regulärem Rückenwind seine Saisonbestleistung auf 11,24 sec runter. Danach blies den Athleten der Wind wieder deutlich von vorne ins Gesicht und viele schüttelten die Köpfe, da man teilweise das Gefühl hatte, gleich nach dem Start gegen eine Wand anzulaufen und dennoch nur minimaler Gegenwind oder Windstille angezeigt wurde.  Aber sie nahmen es sportlich.

Christoph und Niclas durften dann ihr Glück in zwei angesetzten Endläufen nochmals versuchen. Und beide bestätigten ihre zur Zeit gute Form, indem sie nahe an ihre jeweilige Saisonbestleistung heranliefen.

Bei den Frauen profitierte Laura Friedeheim bei ihrem Vorlauf bei nahezu perfektem Rückenwind von 1,9 m/sec und durchbrach die 13 Sekundenschallmauer. Bei 12,95 sec blieb für sie die Uhr stehen. Als Vorletzte in den Endlauf gerutscht, lief sie dann erneut eine tiefe 13er Zeit und war sichtlich mit sich zufrieden. Bei Sarah Schillings war es der Gegenwind, der eine 100 m Vorlaufzeit unter 14 Sekunden verhinderte.

Im Weitsprung der Männer zeigte Tobias Alt seine aufsteigende Sprungform und erzielte mit 7,05 m Saisonbestleistung. Damit übertraf er nach 2012 und 2015 bereits zum dritten Mal in Dormagen die 7 m. Bei wechselnden Winden von -3,1 m/sec bis +2,3 m/sec ging es im Weitsprung somit auch turbulent her.

Aufgrund der eingangs bereits erwähnten Umstände verzichteten wir auf einen Start über 200 m.

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