Erst vor wenigen Tagen durften wir berichten, dass Niclas Kruff sich nach seinem Außenbandriss im linken Fuß mit beachtlichen Zeiten in Oedt zurückgemeldet hat und wir auf weitere schnelle Zeiten hoffen dürfen. Und da unser sehr ambitionierter Sprinter nun verständlicherweise Nachholbedarf hat - er musste auf alle Wettkämpfe im Juni verzichten - kam das Bergfest in Süchteln auch gerade zur rechten Zeit. Begleitet von Christoph Hansen und Marc Richter, die beide die 100 m und 200 m absolvierten, wollte Niclas den 100 m Sprint als "Warm-up" für die Stadionrunde über 400 m laufen, der Strecke, die er eigentlich schon viel früher in der Saison in Angriff nehmen wollte.

Am frühen Mittag ging es bei quasi Windstille auf die 100 m Strecke. Christoph lief nach schlechtem Start 11,11 sec und belegte als Tagesschnellster mit über 2 Zehntelsekunden in der Männerklasse Platz 1. Niclas absolvierte sein "Warm-up" in 11,41 sec (Platz 3). Leider findet Marc Richter seit Anfang Juni nicht mehr zur nötigen Lockerheit beim Wettkampf. 11,52 sec (Platz 6) sind nicht das, was er eigentlich laufen kann.

Drei Stunden später hatte sich das Stadion in der Sonne aufgeheizt. Die 200 m standen an. Ohne Konkurrenz lief Christoph zu 22,48 sec, war damit wieder Tagesschnellster. Marc absolvierte die halbe Stadionrunde in 23,23 sec und blieb damit nur äußerst knapp über seiner Saisonbestleistung. Jetzt hieß es auf Niclas warten und ihm für die 400 m Daumen drücken.

Kurz nach 16 Uhr fiel dann der Startschuss für die Stadionrunde. Niclas - voller Adrenalin -  legte auf Bahn drei gesetzt los wie die Feuerwehr. Schon nach 200 m hatte er die Lücke zu den auf den Bahnen vor ihm Laufenden geschlossen. In der zweiten Kurve überzeugte er weiterhin und büßte nur wenig von seinem hohem Anfangstempo ein. Und die Schlussgerade war dann reine Willenskraft. Völlig erschöpft und ausgepumpt lag er nach dem Zieldurchlauf auf der Bahn. Die Belohnung nach den Wochen der Enttäuschung: 49,57 sec. Mit dieser Zeit verbessert er den mehr als 50 Jahre alten Vereinsrekord von Willi Blum aus dem Jahr 1964. Herzlichen Glückwunsch.

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