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Ergebnisse 29. April 2012, Düsseldorf Marathon, Düsseldorf

29. April 2012, Düsseldorf Marathon, Düsseldorf

5:50 Uhr

Mein Handy weckt mich. Trotz fremdem Bett habe ich überraschend gut geschlafen. Wurde zwar wie üblich oft wach, konnte aber jeden Gedanken an die 42,196 Km verdrängen.

Zum Frühstück gibt es einen Becher Kaffee und zwei Scheiben Schwarzbrot mit Schnittkäse. Die geplante dritte Scheibe bekomme ich um diese Uhrzeit nicht runter. Es muss also auch ohne gehen.

7:10 Uhr

Diesmal nehme ich den richtigen Bus (am Vortag fand ich mich plötzlich in Hilden wieder, obwohl ich nur zum Studio meines Bruders in Hassels wollte). Ich erkenne Mitstreiter und Helfer an hellblauen Taschen bzw. Sweatshirts. Beim Umstieg in die U-Bahn komme ich mit Staffelläuferinnen ins Gespräch. Sie haben es gut, der längste Abschnitt ist ca. 16km lang...

8:00 Uhr

Der Kleiderbeutel ist abgegeben und allmählich werde ich unruhig. Zur Ablenkung knabbere ich noch was an einem Müsliriegel rum. Sicherheitshalber stelle ich mich mehrfach bei den Dixie - Klos an. Was wäre es einfach, wenn man sein eigenes Klo bis kurz vor den Start hätte. Aber einen Daueraufenthalt auf einem Dixie mag ich mir nicht wirklich vorstellen...

8:30 Uhr

Da fragt doch glatt ein Teilnehmer, wo er denn die Startnummer bekommt. Keine Ahnung, ob überhaupt noch Ausgabe ist. In der verbleibenden Zeit mache ich mir noch mal Gedanken, was ich bei meinem 2. Marathon überhaupt erwarten kann. 10km sollten immer so zwischen 52 und 55 Minuten liegen. Schließlich waren die langen Vorbereitungsläufe mit Werner Groß-Alt sehr zufrieden stellend.

Weil ich nicht wirklich gut aus Bechern trinken kann, wird mich ein Arbeitskollege mit seiner Frau bei Km20 und Km33 mit jeweils einer 0,5l - Flasche versorgen.

9:00 Uhr

Der Startschuss ist gefallen. Wir durften vorher schon aufrücken, so dass es trotz drittem Startblock nur 1:13 Min Unterschied zwischen Brutto und Netto sein werden.

Ich komme gut ins Rennen. Am Anfang ist natürlich viel Slalomlaufen angesagt. Weiß auch nicht, wieso vor allem die aus dem letzten Startblock der Meinung sind, sich nicht an die Vorgaben halten zu müssen und in der Startaufstellung vor mir zu finden sind..

Die ersten 10km gehen in knapp unter 52 Min. weg. Also schneller sollte es vielleicht besser nicht werden. Auch die nächsten 10km gehen knapp unter 52 Min. weg. Da läuft auch schon plötzlich mein Kollege neben mir her und der Wechsel klappt hervorragend. Kurz danach ist die HM - Marke erreicht und die Uhr zeigt mir 1:48:41 Std. Also noch immer mehr als im Plan.

Die Trommlergruppen sind toll. Nur das sie nicht unbedingt in meinem Tempo trommeln, so dass ich oft schneller werde als geplant. Die Zuschauer sind nicht immer so enthusiastisch, aber ich werde doch das öftern mit meinem Namen angefeuert, der ja auf der Startnummer aufgedruckt ist.

Ab Km25 fange ich an, auf den nächsten Km zu warten. Leider zeigt meine Uhr schon mehr Meter an, als die offizielle Messung. Am Ende wird es ein Unterschied von 500m sein. Aber auch wenn es mir schwer fällt, anscheinend laufe ich in diesem Teilbereich noch die schnellsten Km. Die dritten 10Km bleibe ich deutlich unter 51 Min.

Ich sehne Km32 herbei. Dann sind es ja nur noch 10Km und angeblich tun es die immer noch. Bei Km33 sind meine "Betreuer" wieder da, aber ich verzichte großzügig auf eine neue Flasche. Die jetzt noch mal schleppen? Bloß nicht. Es muss auch so gehen. Gerne hätte ich mal eine Cola auf den letzten Kilometern getrunken, aber ich glaube nicht, dass mir das bekommen wäre. Gegessen habe ich auch kaum was. Beim 1. Marathon hatte es mit den Bananen super geklappt, aber diesmal hatte ich Mühe sie runter zu bekommen. Dreimal habe ich welche genommen, wobei mir die Banane beim 1. Mal aus der Hand geflutscht ist (hoffentlich ist keiner auf ihr ausgerutscht!).

Inzwischen sehe ich öfters Läufer am Rand, die mit ihren Muskelkrämpfen kämpfen. Nicht wirklich ein Anblick, den ich sehen möchte. Auch überhole ich vereinzelte Läufer, die nur noch gehen. Überhaupt überhole ich mehr als das ich überholt werde. Meistens sind es nur Staffelläufer, die locker an mir vorbeiziehen. Anscheinend war meine Renneinteilung nicht verkehrt.

Plötzlich ein bekanntes Gesicht in der Menge: Jörg Hartmann ist unter den Zuschauern. Der Leichtathlet aus fast vergessenen Tagen. Ich winke ihm zu und auch er erkennt mich. Danach läuft es sich wieder etwas leichter. Was so eine überraschende Begegnung doch bewirken kann.

Ich laufe auf die Kö und weiß, jetzt sind es nur noch ca. 2,5Km. Die müssen doch zu schaffen sein. Die Oberschenkel sehen das zwar anders, aber auch der vierte 10er geht in immer noch unter 53 Min. weg. Mein Kollege mit Frau haben es auch noch bis zur Kö geschafft und feuern mich an. Die haben gut reden...

Noch 1Km... 800m... es geht noch mal bergab, runter an den Rhein. Eigentlich nicht der Rede wert, aber die beste Gelegenheit, sich jetzt noch einen Krampf einzufangen. Ich sehe das Ziel. Jetzt ist alles egal. 300m noch mal alles geben (was wahrscheinlich nicht mehr viel ist...). Aber ich kann noch einige einsammeln und dann...

12:40 Uhr

... und 3 Sekunden: AUS und vorbei! 3:39:03 Std brutto - 3:37:50 Std netto

 

Ich gehe langsam weiter. Meine Beine brennen und die Sanitäter beobachten einen aufmerksam, ob nicht vielleicht doch Arbeit auf sie wartet. Ich könnte heulen vor Glück, aber dann würde ich bestimmt auf eine Bahre verfrachtet...Kurz darauf bekommt man auch schon seine Medaille umgehängt. Ein Photograph "erwischt" mich, aber da kann ich schon wieder lachen. Diesmal gönne ich mir sogar eine Massage, wobei das Warten vor dem Zelt beinahe zu Muskelkrämpfen in den Beinen führt.

Der Nachlaufbereich lässt zu wünschen übrig. Da gab es letztes Jahr beim HM in Köln doch viel mehr zur Auswahl. Diesmal kann sich jeder Berliner nehmen und ansonsten ist alles in einem Beutel abgepackt. Selbst Bonn war besser. Da ich alleine unterwegs bin, halte ich mich nicht mehr lange dort auf.

Zu meiner Überraschung warten mein Kollege nebst Frau am Ausgang auf mich. Für uns war es ein gelungener Sonntag!

6:30 Uhr

Ich habe schlechter geschlafen als vor dem Marathon. Da tut doch einiges weh. Die Gassirunde mit meinem Hund ist schön gemütlich, bis es den Berg recht steil hinunter geht... o je...


Seniorinnen W45
MarathonMonika Alertz (67) 13. Platz 3:37:50 hVR PB
 

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