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maximale Sauerstoffaufnahme

Die Ausdauer ist neben der Beweglichkeit, Koordination, Kraft und Schnelligkeit eine der fünf motorischen Hauptbeanspruchungsformen. Sie stellt die Fähigkeit dar eine Ermüdung hinauszuzögern bzw. dieser so lange wie möglich zu widerstehen. Aus diesem Grund wird die Ausdauer auch als Ermüdungswiderstandsfähigkeit bezeichnet. Für eine ausdauernde Bewegung jeglicher Art wird Energie benötigt, die überwiegend aerob, d.h. unter Verwendung von Sauerstoff, bereitgestellt wird. Somit erscheint es sinnig, dass die Sauerstoffaufnahme für die Ausdauerleistungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung ist. In der Sportwissenschaft wird sehr häufig die maximale Sauerstoffaufnahme, abgekürzt als VO2max, als Standardmessgröße der Spiroergometrie (Ausdauerleistungsdiagnostik inklusive Analyse der Atemgase mithilfe einer Atemmaske; s. Grafik rechts) diagnostiziert.

Die leistungssportliche Diagnostik der Ausdauerleistungsfähigkeit erfolgt häufig mithilfe einer Spiroergometrie (links) und strebt den Zustand einer maximalen Ausbelastung an, der sich in einem Levelling-Off der Sauerstoffaufnahme (rechts) widerspiegelt (modifiziert Heigl, M., 2007).

Dieser Parameter gilt im Leistungssport als Bruttokriterium der Ausdauerleistungsfähigkeit, weil er darüber Auskunft gibt, wie viel Milliliter Sauerstoff der Körper des Athleten im Moment der maximalen Ausbelastung pro Minute

  1. aufnehmen (Atmung),
  2. transportieren (Herz-Kreislauf-System) und
  3. verwerten (Muskulatur) kann.

Die maximale Sauerstoffaufnahme stellt damit die individuelle Belastungsgrenze dieser drei Teilsysteme dar, die der Athlet während einer erschöpfenden Ausdauerbeanspruchung erreichen kann. Im Zustand der maximalen Ausbelastung kommt es zu einem "Levelling-Off" (s. Grafik links), d.h. trotz ansteigender Belastung bzw. Zeit flacht der Anstieg der Sauerstoffaufnahme ab. Die maximale Sauerstoffaufnahme ist das Produkt aus dem zentralen Faktor Herzminutenvolumen (HMV) und dem peripheren Faktor arteriovenöser Sauerstoffdifferenz (AVDO2). Ersterer gibt Auskunft über die Arbeit des Herzens sowie die Sauerstoffbindungseigenschaften des Blutes. Zweiterer quantifiziert u.a. den Grad der Kapillarisierung (Blutversorgung der Muskelzellen), den Myoglobingehalt der Muskelfasern sowie die Mitochondriendichte. Um die maximale Sauerstoffaufnahme durch sportliches Training zu steigern, muss demnach mindestens eines dieser Teilsysteme verbessert werden.

Zur besseren intra- (Vergleich eines Athleten an verschiedenen Messzeitpunkten) und interindividuellen (Vergleich zwischen zwei Athleten) Vergleichbarkeit wird die maximale Sauerstoffaufnahme in der Regel auf das Körpergewicht relativiert, sodass ihre Einheit dann ml/kg/min lautet. Dies liegt darin begründet, dass prinzipiell große und schwere Menschen höhere Werte aufweisen. Normwerte für diese relative maximale Sauerstoffaufnahme liegen bei untrainierten Männern zwischen dem 20.-30. Lebensjahr bei 35-40 ml/kg/min, während Hochleistungssportler (z.B. Radrennfahrer, Skilangläufer, Langstreckenläufer) Spitzenwerte von 80-90 ml/min/kg erreicht können. Dabei stellt die maximale Sauerstoffaufnahme zwar eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Ausdauerleistungsfähigkeit dar, kann aber in keinem Fall Eins zu Eins mit der sportartspezifischen Leistungsfähigkeit gleichgesetzt werden, da hier neben den physiologischen Faktoren auch noch die Technik und die psychische Komponente eine Rolle spielen. Wird die Sauerstoffaufnahme bei einer festgelegten submaximalen Belastung (z.B. Laufgeschwindigkeit) erhoben, so gibt dies Auskunft über die Bewegungsökonomie des Athleten. Neben ihren positiven Auswirkungen auf die Ausdauer verbessert eine hohe Sauerstoffaufnahmekapazität auch die Belastungsverträglichkeit und Regenerationsfähigkeit eines Athleten, sodass ein Mindestmaß an "Ausdauer" auch jedem Werfer und Sprinter gut tut.

Für alle der fünf motorischen Hauptbeanspruchungsformen gilt das Motto: je besser der Athlet trainiert ist, desto intensiver muss er trainieren, um eine weitere Leistungssteigerung erzielen zu können (Prinzip des trainingswirksamen Reizes)!

Tobias Alt

 
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