Zum zweiten Mal in Folge nach 2014 fanden am 2. Augustwochenende die Deutschen Meisterschaften der U16 (M/W15) im NetCologne-Stadion an der Deutschen Sporthochschule Köln statt. Da in den Einzeldisziplinen ausschließlich der ältere Jahrgang der U16 (also die M / W 15) starberechtigt ist und man grundsätzlich eine Doppelqualifikation zur Teilnahme aus zwei verschiedenen Disziplinblöcken (z. B. Sprint und Sprung) erreichen muss, war Luisa Gröls eine von nur zwei Einzelstartern des gesamten Kreises Aachen. Mit 12,64 sec über 100 m und als Zusatzleistung mit 5,46 m im Weitsprung hatte sie sich für diese Meisterschaft empfohlen.
Darüber hinaus hatte sie sich mit Anke Gegenmantel, Diana Jansen und Beauty Somuah für die 4 x 100 m Staffel im Trikot der StG Regio Aachen für die Meisterschaft qualifiziert.
Nach kurzem Akklimatisieren im Stadion mussten die vier und die beiden Ersatzläuferinnen Barbara Siek und Sarah Schünemann ihre Sachen schon wieder packen, um sich auf den etwa zehn Minuten entfernt liegenden Aufwärmplatz zu begeben. Etwa 1,5 Stunden vor dem Start begann das Aufwärmprogramm, da es bei Deutschen Meisterschaften feste Callroomzeiten einzuhalten gibt und die Wege weiter sind. Für die Mädchen war dies eine neue und ungewohnte Situation. Einzig Luisa, die in der Vorwoche in Jena schon einmal "üben" durfte, war schon recht routiniert, was den anderen Mädchen Sicherheit gab.
Das Aufwärmprogramm gestaltete sich problemlos. Die Wechsel wurden noch einmal kurz getestet und schon mussten Luisa, Anke, Diana und Beauty sich auf den Weg zum Callroom machen. Nach letzten Hinweisen durch die Trainer wurden die vier Mädchen dann in diesen entlassen.
Da die Mädchen erst im dritten von vier Vorläufen starteten, konnten sich die Trainer die beiden vorigen Läufe anschauen und einen ersten Eindruck von der Lautstärke auf der Tribüne bekommen. Im dritten Lauf wurde dann die Startgemeinschaft Regio Aachen angesagt. Man konnte die mitgereisten Fans und Eltern sogar auf der Gegengeraden jubeln hören. Der Pfiff zur Freigabe des Startsignals wurde gegeben - auf die Plätze - fertig - Fehlstart. Zum Glück nicht von unserer Startläuferin Luisa! Disqualifikation einer Staffel.
Der zweite Start glückte dann. Luisa lief schon wie in Jena routiniert die erste Viertelrunde und wechselte flüssig auf Anke. Sie lief ein gutes Rennen auf der Gegengerade und konnte den Staffelstab sicher auf Diana übergeben. Die Staffel auf Platz 3 des Laufs, sehr dicht an den Führenden. Der Stab musste nur noch an Beauty übergeben werden. Diese lief dann allerdings einen Bruchteil einer Sekunde zu früh los und Diana schlug darüber hinaus auch beim ersten Mal das Staffelholz neben Beautys Hand. Und so war der Traum vom Finale nach 320 m zu Ende.
Nachdem die erste Enttäuschung verkraftet war, tröstete man sich mit einem freien Sonntag. Drei der Läuferinnen gehören noch dem jüngeren Jahrgang an und können auch nächstes Jahr noch zusammen laufen, weitere schnelle Mädchen stehen in den Startlöchern, also kein Grund den Kopf im Sand zu stecken.
Luisa durfte dann gute 2 Stunden später nochmals über 100 m einzeln an den Start. Aber irgendwie schien an diesem Samstag der Wurm drin zu sein. Ansonsten in dieser Saison bisher immer deutlich unter 13 Sekunden laufend und mit 12,64 sec als Bestleistung angereist, sprintete sie in ihrem Vorlauf nicht so wirklich souverän. Nach schlechtem Start lag sie von Beginn an hinter den Mitläuferinnen und verkrampfte im letzten Drittel auch noch. 13,05 sec waren für Luisa eine große Enttäuschung. Da halfen auch keine tröstenden Worte, dass ihr Vorlauf mit +0,2 m/sec Rückenwind im Vergleich zu +3,2 und +1,0 den geringsten Rückenwind hatte. Sie belegte damit Platz 18. Obwohl man sich in Köln mehr erhofft hatte, sind die Mädchen um eine wertvolle Erfahrung reicher. Und Luisas Fazit lautet: "Man verliert nie: entweder man gewinnt oder man lernt dazu." | 
