Das Erreichen der Qualifikationsnorm für eine Deutsche Meisterschaft ist für die meisten Athleten schon etwas Besonderes. Und wenn dann der Tag gekommen ist, ist man auch bestrebt sein Bestes zu geben. Beflügelt durch seinen Auftritt bei den Westdeutschen Meisterschaften ging Marc Richter im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid in die Aufwärmphase für sein 400 m Hürden-Rennen. Die Trainingseinheiten nach den Westdeutschen Meisterschaften in den letzten beiden Wochen  waren gut verlaufen. Sollte da vielleicht noch mehr drin sein als die 54,69 sec. Marc war gut drauf. Seine Laune erhielt jedoch einen "Dämpfer" als die Bahnverteilung feststand: Bahn 1. Das Schlimmste was einem aus Athletensicht passieren kann. Es folgten Minuten des guten Zuredens. Beherzt und mit gutem Rhythmus ging er in seinen Lauf. Alles sah gut aus. Bei Hürde 6 eine kleine Verunsicherung. Hürde 7, 8 und 9 wieder gut.

"Halt drauf," schrie ihm die Trainerin von außen vor Hürde 10 zu. Aber Marc wurden die Beine schwer. So kam er vor Hürde 10 fast zum "Stehen" und musste für den Endspurt wieder komplett neu Geschwindigkeit aufnehmen. Schade! Dennoch mit 55,59 sec eine gute Zeit. Die schnellste, die er je bei einer Deutschen Meisterschaft gelaufen ist.

Nun war für Marc eine kurze Erholungspause angesetzt, währenddessen sich seine Staffelkollegen Raphael Komanns, Alexander Barleben und Carl Seeliger für die 4 x 100 m Staffel im Trikot der StG Regio Aachen voller Elan warm machten. Eine letzte Einstimmung, dann ging's los. Lauf 2, Bahn 7. Wenigstens in diesem Rennen eine vernünftige Bahn. Als Startläufer trommelt Raphael im Stakkato-Schritt durch die Kurve ... ein sehr guter Wechsel auf Marc, dem die Anstrengung der Stadionsrunde auf seinem Teilstück von außen nicht anzumerken ist. Wechsel auf Alex, der "nen Ticken" zu spät losläuft und so ein aufgelaufener Wechsel die Folge ist. Was folgt ist eine gewohnt gute Kurve von Alex, der das Holz dann sicher an Carl übergibt. Dieser sprintet die Hauptgerade hinunter ins Ziel. 42,81 sec: Platz 11 von 14 gestarteten Staffeln. Die von Carl mitgebrachte Wassermelone wird kameradschaftlich geteilt und nutzt für die nötige Erfrischung.